Am Montagnachmittag (3. Juli 2023) wurde eine 40-jährige Frau in ihrem Wohnhaus im Stadtteil Frankfurter Berg getötet. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um den 51-jährigen Ehemann, der nach der Tat selbst die Polizei verständigte.

Mehrere Polizeistreifen und das Überfallkommando rollten an

Um etwa 16:00 Uhr rief der Ehemann bei der Notrufzentrale der Polizei Frankfurt an und erklärte, dass er gerade seine Frau getötet habe. Sofort wurden mehrere Polizeistreifen sowie das Überfalkommando zur genannten Adresse entsandt. Bei ihrer Ankunft vor Ort verhaftete die Polizei den 51-jährigen Mann ohne dass dieser Widerstand leistete. Die Beamten fanden die schwer verletzte Frau, die stark blutete, im Haus vor und leisteten Erste Hilfe, bis die Rettungskräfte eintrafen. Trotz aller Bemühungen verstarb die 40-jährige Frau aufgrund ihrer schweren Verletzungen.

Der Tatverdächtige, der sich bei der Tat offenbar selbst verletzt hatte, wurde zunächst im Krankenhaus behandelt und anschließend festgenommen, um im Laufe des Dienstags (4. Juli 2023) einem Haftrichter vorgeführt zu werden. Die umfangreichen Spurensicherungsmaßnahmen am Tatort dauerten bis in den späten Montagabend hinein an.

Bereits zuvor gab es Gewalt innerhalb der Familie

Wie die Polizei mitteilt, soll es bereits zuvor Gewalt innerhalb der Familie durch den Tatverdächtigen gegeben haben, was bereits Polizei, Justiz und Jugendamt bekannt war. Die Verstorbene hatte bereits am 29. Mai 2023 eine Strafanzeige unter anderem wegen Körperverletzung im Rahmen Häuslicher Gewalt bei der Polizei gestellt. Diese leitete umgehend ein Ermittlungsverfahren ein und verwies den Mann des Wohnhauses. Die Polizei sprach ihm außerdem ein Annäherungs-, Betretungs- und Kontaktverbot zu Ehefrau und Wohnhaus aus.

Zwei Tage später erließ das Amtsgericht Frankfurt am Main einen Beschluss nach dem Gewaltschutzgesetz und bestätigte damit die Wegweisung des Ehemanns. Noch am Tag der Ermittlungsübernahme durch das zuständige Fachkommissariat, am 5. Juni 2023, wurde die Geschädigte kontaktiert. Sie gab an, dass sich ihr Mann bislang an das bestehende Annäherungs- und Kontaktverbot halte.

Der Mann hielt sich nicht an die Verbote

Am 11. Juni 2023 erschien der Mann an der Wohnanschrift der Familie und klingelte. Die Geschädigte rief die Polizei. Diese führte eine Gefährderansprache bei dem Tatverdächtigen durch.

Gegenüber der Polizei teilte die Ehefrau am 13. Juni 2023 mit, dass es einen zumindest mittelbaren Kontakt über die Kinder gegeben habe, zudem gegenseitige Unterstützung in Haushaltsangelegenheiten. Im Rahmen dieses Gesprächs wurden der Frau seitens der Polizei Verhaltenshinweise in Bezug auf den Umgang und Kontakt mit ihrem Ehemann gegeben.

Am Montag (3. Juli 2023) gegen 11:00 Uhr verständigte die Geschädigte erneut die Polizei

Sie teilte mit, ihr Mann habe sie in einem Park in der Nähe ihres Hauses aufgesucht und festgehalten. Sie habe sich von ihm entfernen können, sei nach Hause gegangen. Die Beamten fuhren umgehend zu ihr, nahmen eine Strafanzeige auf und suchten anschließend den Park sowie die Umgebung nach dem Ehemann ab, konnten ihn jedoch nicht antreffen.

Das Ehepaar hat drei gemeinsame Kinder im Alter von 6 Monaten, 19 Jahren und 15 Jahren von denen sich zur Tatzeit nur der jüngste Sohn im Haus befand. Er blieb körperlich unversehrt. Die Polizei leitete entsprechende Betreuungsmaßnahmen für die Hinterbliebenen ein. Das Jugendamt wurde eingebunden. Das Ermittlungsverfahren ist bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main anhängig. Gegen den Beschuldigten erging im Rahmen der Haftvorführung ein Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes. Die Ermittlungen dauern an.

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